==== Wie rechnet untermStrich?==== ---- Die betriebswirtschaftliche Auswertung von untermStrich hält sich nahe an die Methode der **Vollkostenrechnung**. Diese Vollkostenrechnung ist nicht mit einer Finanzbuchhaltung zu verwechseln da sich Controlling mit hoher Genauigkeit begnügt um den Eingabeaufwand für den Benutzer so gering wie möglich zu halten. ---- ====I. Berechnungsformel ==== Berechnungsformel für **Zeitkosten** in allen Auswertungen: === Bruttostundenlohn + (Summe der Aufschlagsfaktoren) === Beispiel: 10€ + (60% + 20% + 20% + 20%) = 22€ 10€ + (10€ x 120%) = 22€ 10€ + 12€ = 22€ ---- ====II. Bruttostundenlohn ==== Brutto**stunden**lohn = Brutto**monats**lohn / **Monats**arbeitsstunden Die Anzahl der Arbeitsstunden pro Monat ist in den Kollektiv- bzw. Tarifverträgen festgelegt. **Monatsarbeitsstunden** = in den meisten Fällen **173**. **173** ergibt sich aus: __40 Wochenstunden * 52 Wochen / 12 Monate = 173,333 Stunden pro Monat.__ 173 als Teiler ist nur **eine** mögliche Variante. Es gibt noch viele andere Möglichkeiten einen relevanten Teiler zu ermitteln. Dies bitte mit Hilfe Ihres **Steuerberaters** klären. :help: Alternativ können Sie den Bruttostundenlohn auch aus **Bruttojahresgehalt** durch **Jahresarbeitsstunden** errechnen. :downy: **exemplarische Beispiele:** Bruttomonatslohn von 2.595 € / 173 = **15 €** Bruttostundenlohn Bruttomonatslohn von 4.325 € / 173 = **25 €** Bruttostundenlohn ---- ====III. Aufschlagsfaktoren ==== :help: Es können in untermStrich maximal **neun** Aufschläge definiert werden. in unserem Bespiel begnügen wir uns mit vier (dies sollte in den meisten Fällen auch reichen): * __Soziallasten__: Arbeitgeberanteile an der Sozialversicherung, Unfallversicherung ... * __Sachkosten__: Miete, EDV, Bürobedarf... * __GK-Anteil (Gemeinkostenanteil)__: z.B: Urlaub, Krankenstand, alle **unproduktiven** Projekte * __Wagnis und Gewinn__: Wagnis und erwarteter Gewinn :help: untermStrich bietet Ihnen einen [[http://help.untermstrich.com/de:basics:basics:productivity?s[]=butler|Produktivitätsbutler]] mit dem Sie den __GK-Anteil__ ermitteln können. Hier den Wert **Verhältnis U/P** aus der Spalte **Stunden** nehmen. Genaue Werte erhalten Sie frühestens nach einem Jahr **vollständiger** Stundeneingaben. :help: Die exakten Werte für die Aufschlagsfaktoren bitte mit Ihrem **Steuerberater** klären. ---- ====IV. Variante A ==== alle Aufschläge wie z.B: __Sozialkosten, Gemeinkosten und Sachkosten__ werden in den Bruttostundenlohn eingerechnet. Einzig //__Wagnis und Gewinn__// sollte als separater Aufschlag definiert werden um damit später die sogenannte **Grenzkostenrechnung** durchführen zu können. ===30 € + 10% Wagnis und Gewinn = 33 € pro Stunde=== /* STEP 2 Verlinken */ ---- ====V. Variante B ==== Diese Variante bietet Ihnen die Möglichkeit Auswertungen durch weg- und dazuschalten von Aufschlägen differenzierter zu betrachten. **Berechnungsbeispiel: 15 € Bruttostundenlohn + ** **(60% Soziallasten + 20% Sachkosten + 20% GK-Anteil + 20% Wagnis und Gewinn)** === 15 € + 120% = 33 € pro Stunde === ---- **Aufschläge können auch in absoluten € Beträgen definiert werden.** **Beispiel: 15 € + (in Summe) 18 € = 33 € pro Stunde** Es können auch beide Varianten (Prozentaufschläge und Absolutwerte) kombiniert werden! **Beispiel: 15 € + 120% + 15 € = 48 € pro Stunde** :help: Geben Sie die Aufschläge unter [[de:setup:setup:sideboard:team:employment groups|Beschäftigungsgruppen]] im Modul Konfiguration ein. ---- ====VI. Regel==== Sind Kosten bereits im Bruttostundenlohn enthalten, wie hier in Variante A dargestellt, dann bitte nicht mehr als Aufschlag dazurechnen und umgekehrt, wenn Kosten im Bruttostundenlohn fehlen dann, wie hier in Varinate B dargestellt, als Aufschlag dazurechnen um zur **Kostenwahrheit**, mit maximal 90%iger Genauigkeit, zu gelangen. ---- ====VII. Grenzkostenrechnung==== Als **Grenzkostenrechnung** bezeichnet man Auswertungen bei denen der Aufschlag //__Wagnis und Gewinn__// **nicht** berücksichtigt wird. Dies können Sie erreichen indem Sie diesen Aufschlag bei den Auswertungen deaktivieren. ---- ====VIII. Weitere Infos ==== Es hat wenig Sinn, z.B. geringfügige Ausgaben wie Papier, Bleistifte etc. bei den Kosten einzutragen, da deren Auswirkung auf den Trend der Projektkosten verschwindend ist. Der Eingabeaufwand würde aber erhöht werden, ohne eine wesentlich bessere Genauigkeit der Auswertungsergebnisse zu erreichen. Zusätzlich gibt es Parameter in der Vollkostenrechnung, die in der Buchhaltung nicht vorkommen. Im Wesentlichen ist es das Unternehmerentgelt, das für die Vollkostenrechnung angesetzt werden muss, um die Ergebnisse nicht zu verschleiern. Dies trifft allerdings nur zu wenn der Unternehmer selbst keine Stunden erfasst. Kontrollieren Sie laufend die Eingabeparameter und interpretieren Sie die Ergebnisse und Trends der untermStrich Auswertungen und vergleichen Sie diese mit der tatsächlichen Situation in Ihrem Betrieb. Haben Sie dabei das Gefühl, es gibt eine Diskrepanz zwischen den Zahlen am Papier und den tatsächlichen Verhältnissen, kontrollieren Sie kritisch die Eingaben, die zu diesem Ergebnis geführt haben. Berücksichtigen Sie alle diese Parameter und verbessern iterativ die Ausgangsparameter der Kostenrechnung, dann werden Sie ein brauchbares Werkzeug zur frühzeitigen Erkennung von Fehlentwicklungen bei laufenden Projekten, Änderungen des Mitarbeiterverhaltens und verschiedenen anderen innerbetrieblichen Problemen zur Verfügung haben.